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Kollagen und Qualität: Was macht gutes Kollagen aus?

Kollagen und Qualität: Was macht gutes Kollagen aus?

Nicht jeder hat heute gerne Sehnen, Bänder, Knochen oder Knorpel auf seinem Speiseplan. Auf der anderen Seite sind Kollagen und seine Inhaltsstoffe immer bekannter geworden für ihre unterstützenden Effekte auf Bindegewebe und Knochen. Mehr und mehr Studien zeigen positive Effekte bei dem Einsatz von Kollagen als ergänzendes Mittel [1,2,3]. Aminosäuren wie Glycin kommen immer mehr in das Scheinwerferlicht der Forschung. Daher ist es wohl eine gute Idee, sich ein Kollagen-Pulver für zu Hause zuzulegen. Doch welches Kollagen Protein ist gut und was macht Qualität bei Kollagen eigentlich aus?

Kollagen und Qualität: Die Quelle macht’s

Wie bei Whey-Protein spielt auch bei Kollagen die Quelle eine gewaltige Rolle. Tiere, die an der frischen Luft gehalten werden, natürliche Nahrung in ausreichenden Mengen fressen können und nicht eingesperrt hinter Gittern leben, haben andere körperliche Zusammensetzungen, als der gleiche “Rohstoff“ unter Massentierhaltung [4]. Lassen wir Tiere frei und sicher leben, bekommen wir von ihnen hochwertiges Kollagen. Wie auch beim Menschen, kann es bei Tieren durch eine schlechte Lebensweise zu unterschiedlichen Erkrankungen kommen, die sich natürlich auch auf die Qualität des Kollagens aus Sehnen, Knochen, Knorpel und Bändern auswirken [5,6].

Doch nicht nur eine gute Haltung spielt dabei eine Rolle. Kurze Transportwege sind genauso wichtig, denn lebendige Nährstoffe können verderben. Je schneller also ein frisches Produkt verarbeitet werden kann, desto weniger muss es eingefroren oder durch Konservierungsstoffe und andere Zusätze frisch gehalten werden.

Früher war das vielleicht weniger ein Thema gewesen. Inzwischen lassen sich jedoch viele Verkäufer von zentralen Fabriken beliefern. Damit ist das Kollagen dann zwar noch immer aus Weidehaltung, wurde jedoch auf dem Weg in die Tüte notgedrungen “frisch“ gehalten. Da diese Mittel nicht vom Produzenten hinzugefügt werden, müssen sie natürlich auch nicht unbedingt in der Inhaltsangabe aufgeführt werden. Grundsätzlich kann und sollte man sich hier beim Verkäufer seines Vertrauens natürlich erkundigen.

Kollagen und Qualität: Unnatürliche Denaturierung

Der Grund, warum wir nicht unbedingt gerne kollagenhaltige Nahrungsmittel auf dem Teller haben, ist schnell erklärt. Feste oder faserige Bestandteile werden meist auf der Seite gelassen, weil sie zu schwer für uns zu knacken sind und in den Zähnen hängen bleiben können. Es ist umständlich. Fairerweise muss man an dieser Stelle sagen, dass genau dieses Kollagen vermutlich das beste überhaupt ist, da es vollkommen unbehandelt den Körper erreichen würde.

Die nächstbeste Variante wäre das enzymatisch aufgespaltene Kollagen-Hydrolysat

Einfach gesagt übernehmen Enzyme eine Aufgabe, die wir sonst mit unserem Magen übernehmen müssten. Die Proteine werden in kleinere Aminoketten aufgebrochen und dadurch leichter verdaulich gemacht. Statt einem faserigen Band, hat man dadurch ein wasserlösliches Pulver vor sich. Ein weiterer Vorteil bei dieser natürlichen Behandlung ist der recht schonende Vorgang. Andere Verfahren, wie die Verwendung von Hitze und pH-Wert sind da eher bedenklich. Dazu gab es 1984 eine interessante Untersuchung.

Kollagen wird unter anderem auch aus Fischen gewonnen

Da die Aminosäuren-Zusammensetzung hier ein wenig anders ist, konnte vor allem bei der Produktion von Fisch-Kollagen schnell festgestellt werden, wie stark sich Hitze, Transportwege und Handhabung auf die Stabilität und Qualität von Kollagen auswirken.

Generally the shrinkage temperature of fish skin collagens is about 20 degrees C lower than that of mammalian hide collagens. In several species of fish the weakening of the connective tissues post mortem may lead to serious quality deterioration that manifests itself by disintegration of the fillets, especially under the strain of rough handling and of rigor mortis at ambient temperature. [Studie]

Sowohl der pH-Wert, als auch Temperaturen haben stets einen Einfluss auf Proteine. Ein Ei ist recht flüssig, bis wir es erhitzen. Das Eiweiß wird fest und denaturiert. Dass hierbei auch Inhaltsstoffe und Qualität von Aminosäuren in Mitleidenschaft gezogen werden können, ist bekannt [7,8]. Verwenden also Kollagen-Hersteller für ihr Hydrolysat eine Säure, sollte man hier freundlich fragen, warum sie das einer enzymatischen Behandlung vorziehen. Prozesse wie eine Denaturierung sind nicht schlecht für sich. Unser Magen macht das schließlich die ganze Zeit. Nur sollte man diesen Schritt wohl besser der Magensäure überlassen. Denn der Weg vom Magen zum Darm ist nicht weit und verderben wird hier kaum noch etwas.

Kollagen Qualität, natürlich ohne Chemie

Kollagen und Qualität: Zusätze für zusätzliche Umsätze

Will man ein hochwertiges Kollagen-Produkt herstellen, sollte die Ware vor allem aus einem bestehen: Kollagen. Nicht immer ist es aber einfach, aus so einem Gedanken einen geschmacklichen und gut löslichen Hochgenuss herzustellen. Wie bei vielen weiteren Produkten werden aus diesem Grund bei manchen Herstellern Stoffe wie Soja-Lecithin, Aromastoffe oder Süßstoffe verwendet.

Das vereinfacht oft die Produktion und macht so das Leben von Herstellern und Verkäufern sehr viel einfacher (und lukrativer). Während es genügend wissenschaftliche Artikel zu solchen Zusätzen geben mag, kann man an dieser Stelle auch sehr leicht mit einem gesunden Menschenverstand argumentieren [9,10,11]. Kunden wollen nicht Geschmacksstoffe kaufen, sondern hochwertige Ware.

Von vielen künstlichen Zusätzen wissen wir nicht einmal, was sie alle für langfristige Effekte haben können. Abgesehen davon wirken sich zum Beispiel Süßstoffe meist sauer auf den pH-Wert einer Flüssigkeit aus. Da das einen direkten Effekt sowohl auf die Aminosäuren von Kollagen, als auch auf den Konsumenten haben kann, widersprechen solche Ergänzungen in der Regel nicht nur den Idealen von manchen Produzenten, sondern vermutlich auch den Wünschen von Kunden.

Kollagen und Qualität: Merkmale im Überblick

Als Kunde sollte man sich immer bewusst machen, dass man Hersteller jederzeit bei Fragen kontaktieren kann. Nicht nur freuen sich manche Hersteller sogar über interessierte Kunden, gleichzeitig lernt man auch als Kunde über den Anbieter, wie sehr er sich mit seinem Produkt und der Herstellung auskennt! Das sorgt für Vertrauen, oder noch besser, langfristig für bessere Qualität auf dem Markt. Denn verkauft wird nur, was auch gekauft werden will!

Zusammengefasst kann man als Kunde auf folgende Kriterien achten beim Kollagenkauf:

Kollagen von gesunden und freilebenden Tieren (egal ob Rind, Fisch oder andere Lebewesen)

Kurze Transportwege auf allen Ebenen, um Zusätze zu vermeiden

Enzymatische Verarbeitung der Rohstoffe zu Kollagen-Hydrolysat, statt durch Säuren

Verzicht auf Süßstoffe, Geschmacksstoffe oder künstliche Zusätze für eine bessere Löslichkeit

Außerdem: Ansprechbarkeit und Transparenz des Anbieters

Quellenangaben:

1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18416885
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5383229/
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5707681/
4 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24007423
5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11310942
6 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4989561/
7 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7732729
8 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5355583/
9 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK216714/
10 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11358109
11 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9733630 Anmerkung: Der Schutz von Gewebe vor Magensäure wird in dieser Studie positiv bewertet. Dass aber dadurch auch aufgenommene Nahrung möglicherweise schlechter verdaut wird, ist nicht Thema der Studie. Die Verbindung sollte aber leicht zu machen sein.

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