„Leaky Gut“ – Der undichte Darm
„Leaky Gut“ – der undichte Darm
Von „Leaky Gut“ oder auch „der undichte Darm“ spricht man dann, wenn die Schleimhautbarriere des Verdauungstraktes gestört ist. Im gesunden Darm sind die Darmwandzellen dicht aneinander gereiht und sind durch Verbindungsstellen, sogenannte „Tight Junctions„, verbunden. Diese verhindern das unverdaute Nahrung, schädliche Bakterien oder Viren in den Blutkreislauf gelangen. Durch langanhaltenden Stress, Fehlernährung oder auch Medikamente kann die Schutzschicht angegriffen werden und so undichte Stellen in der Schleimhautbarriere verursachen. Schädliche Stoffe können so ungehindert in den Blutkreislauf gelangen und eine große Anzahl von Symptomen bis hin zu schwerwiegenden Krankheiten auslösen.
Der Tod sitzt im Darm! (chinesisches Sprichwort)
Anzeichen von Leaky Gut sind beispielsweise:
- Blähungen
- Hautunreinheiten
- Verstopfung
- Antriebslosigkeit
- Atembeschwerden
- Gewichtszunahme
Langfristige Auswirkungen von Leaky Gut sind beispielsweise:
- Akne
- Allergien
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- Migräne
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes Typ 1
Auslöser für „Leaky Gut“ Syndrom
Getreide und Hülsenfrüchte
Gliadine (Gluten), das unter anderem in Weizen, Dinkel, Roggen oder Hafer vorkommt, hat negative Auswirkungen für unsere Darmgesundheit. Durch eine biochemische Reaktion öffnet es die Verbindungsstellen zwischen den Darmwandzellen und erhöht die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Hier ist vor allem unser ungehemmte (oft mehrmals täglich in Form von Müsli, Nudeln oder Brot) Getreidekonsum bezüglich Menge und Häufigkeit der größte Risikofaktor. Auch eine Gruppe von Lektinen (PHA), die besonders in Getreide und Hülsenfrüchte vorkommen, können die Durchlässigkeit der Darmbarriere erhöhen. Sowohl Gluten als auch Lektine können die Vermehrung von gram-negativen Bakterien unterstützen.
Phytinsäure und Saponine
Die Phytinsäure, die vor allem in Hülsenfrüchte (Soja) und Vollkorn enthalten ist, hemmt Verdauungsenzyme und kann die Aufnahme von Zink, Magnesium und Eisen vermindern. Drei Nährstoffe, die für unseren Organismus bedeutend sind und ein Mangel sehr weit verbreitet ist. Auch Saponine können die Durchlässigkeit erhöhen. Sie zerstören rote Blutkörperchen, hemmen Verdauungsenzyme und verringern dadurch die Aufnahme von Nährstoffen. Die seifenartige, schäumende Eigenschaft erkennt man beim Kochen von Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder als Schaumkrone beim Bier.
Alkohol
Ein zu hoher Konsum an Alkohol hat negative Auswirkungen für unseren Darm. Alkohol aktiviert die körpereigene Abwehr (Mastzellen) in der Darmschleimhaut. Diese produzieren und schütten dann pro-entzündliche Botenstoffe aus.
Fruktose
Reine Fruktose, die in Fruchtsäften, Softdrinks, Fertigprodukten oder Süßigkeiten enthalten ist, kann bei zu hohen Konsum die Darmschleimhaut zerstören. Außerdem wird für die Aufnahme von freier Fruktose mehr Energie benötigt, die dann nicht mehr zu Aufrechterhaltung der Darmbarierre und den Darmwandzellen zur Verfügung steht. Kaum negativen Auswirkungen hat die natürlich vorkommende Fruktose in Früchten aufgrund ihrer geringen Menge.
Linolsäure
Die Omega-6 Linolsäure, die in unserer heutigen Gesellschaft zu viel konsumiert wird, fördert den Entzündungsprozess und verursacht Schädigungen von weißen und roten Blutkörperchen, sowie des Lebergewebes.
Stress
Langanhaltender Stress wirkt sich ebenfalls negativ auf den Verdauungstrakt aus. Stress aktiviert die körpereigene Abwehr (Mastzellen) in der Darmschleimhaut. Wohingegen akuter, kurzzeitiger Stress durch die Hormone Adrenalin und Noradrenalin die Darmschleimhaut temporär gezielt durchlässiger macht um mehr Leistung zu erbringen.
Schmerzmittel (NSAID)
NSAID sind nicht-steroidale Entzündungshemmer mit schmerzstillenden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Schmerzmittel wie beispielsweise Aspirin, Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac haben langfristig negative Auswirkungen für unseren Verdauungstrakt. Sie zerstören direkt die Darmwandzellen.
Antibiotika und Aluminiumhydroxid
Gezielt eingesetzt kann Antibiotika Leben retten. Es hat aber auch seine Schattenseite speziell für die Darmgesundheit. Durch einer Antibiotikakur werden mehrheitlich alle Bakterien im Darm zerstört, gute wie schädliche Bakterienstämme. Die Problematik ist dann in der Folge, dass die unerwünschten Bakteriengruppen sich wesentlich schneller vermehren und den überlebensnotwendigen Bakterien den Platz wegnehmen. Auch das Verwenden von Magenschutz und Säureblocker bei Sodbrennen, Refluxbeschwerden oder säurebedingten Magenprobleme hat einen negativen Einfluss auf die Verdauung. Der Bestandteil dieser Arzneimittel Aluminiumhydroxid erhöht die Durchlässigkeit zwischen den Darmzellen.
Tipps für eine gesunde Verdauung!
Eine gesunde Verdauung von Mund bis zum Ausgang, ist das größte Kapital für die Gesundheit, mehr Vitalität und auch für die äußere Schönheit. Neben einer optimalen Ernährung mit Obst, Gemüse, Wurzelgemüse, Fisch, sowie Meeresfrüchten, Gewürze und Kräuter sollten Sie Süßwaren, Limonaden, Fruchtsäfte aus der täglichen Ernährung streichen. Reduzieren Sie Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Reis, genauso wie zu viel Stress beziehungsweise Dauerstress. Empfehlenswert sind auch Probiotikas zum Aufbau einer gesunden Darmflora, sowie L-Glutamin um die Schleimhäute aufzubauen. Verwendet werden diese Präparate auch im Zuge einer Darmsanierung.
TIPP: Starten Sie mit Ihrem Mund. Gesundes Zahnfleisch und gesunde Zähne sind die Basis für eine gesunde Verdauung. Neben dem häufigen Einsatz von Zahnseide macht die Anwendung eines Mundprobiotikas in Form von Lutschtabletten absolut Sinn.